- Anger

Erste Eindrücke Der Hammer Anger präsentiert sich in einer auffälligen schwarzen, roten und karamellfarbenen Farbgebung, die bereits optisch den Namen "Anger" (Zorn) widerspiegelt. Technisch basiert er auf einem modifizierten Infamous Core mit einem hohen RG-Wert von 2,567 und einem mittleren Differential von 0,049 (bei 15 Pfund). Die Oberfläche besteht aus dem innovativen HK22-CT Reactive Flip Coverstock, der werksseitig mit einem 500, 1000, 1500 Siaair-Finish und anschließender Compound-Politur versehen wird. Diese Kombination aus hochwertigem Core und reaktivem Pearl-Coverstock soll für ein beeindruckendes Längenverhältnis mit starker Backend-Reaktion sorgen. Der hohe RG-Wert des modifizierten Infamous Cores wurde speziell für maximale Länge konzipiert, während die HK22-Technologie mit CT Reactive Flip-Additiven für eine aggressive Reaktion am Ende der Bahn verantwortlich sein soll. Dieses Bewegungsmuster wird vom Hersteller als "Length with strong backend" klassifiziert, was auf ein ausgeprägtes Skid-Flip-Verhalten hindeutet. Vergleichsanalyse Im direkten Vergleich mit anderen Bowlingbällen zeigt der Hammer Anger einige charakteristische Unterschiede. Er weist ähnliche Eigenschaften wie der Road Warrior von Storm auf, beide mit vergleichbarem Form- und Hookpotential, wobei der Anger etwas mehr Cover-dominant sein könnte. Im Vergleich zum Primal Rage Evolution von Motiv zeigt sich, dass dieser durch seinen höheren Differential etwas früher in die Hookphase eintritt als der Anger. Der Hammer Anger wurde als Ergänzung zum Arctic Vibe und Scorpion Sting von Hammer für leichtere bis mittlere Ölmuster konzipiert. Er positioniert sich bezüglich des Gesamthooks zwischen dem Scorpion Strike und dem Vibe. Im Vergleich zum Ebonite Fireball Pearl zeigt er etwas mehr Kick und Richtungsänderung, was besonders beim Ausräumen hartnäckiger Eckpins hilfreich sein kann. Es ist wichtig zu betonen, dass dieser neue Hammer Anger nicht als Neuauflage des gleichnamigen Modells aus den späten 2000er Jahren zu verstehen ist, sondern eine völlig neue Entwicklung darstellt. Die Kombination aus modernem HK22-Coverstock und dem modifizierten Infamous Core kreiert ein einzigartiges Reaktionsprofil im aktuellen Markt. Praktische Anwendung Der Hammer Anger ist für spezifische Spielsituationen und Spielertypen konzipiert. Laut Herstellerangaben eignet er sich besonders für leichte bis mittlere Ölbedingungen. In der Praxis zeigt sich, dass der Ball extrem sauber durch das Frontend läuft und eine sehr responsive, teils aggressive Reaktion am Backend aufweist. Diese Eigenschaften machen ihn ideal für den Einsatz in Transition-Phasen oder auf abgespielten Bahnen, weniger jedoch auf frisch geölten Bahnen. Für bestimmte Spielertypen könnte der Hammer Anger besonders vorteilhaft sein. Dazu gehören rev-dominante Spieler, die gerne vom inneren Bereich der Bahn spielen. Sobald etwas Friction entsteht, liefert der Anger diesen Spielern eine sichere, aber kraftvolle Form, die nicht nachlässt, egal wie weit links man geht. Auch Spieler mit einer hohen Rotationsachse könnten von diesem Ball profitieren, da der höhere RG-Wert und der relativ starke Cover es ermöglichen, die Bahn zu öffnen, ohne dass der Ball zu früh oder zu heftig auf Friction reagiert. Bei der Oberflächenbehandlung zeigt der Anger interessante Charakteristiken. Das werksseitige Box-Finish kann für manche Spieler zu schnell sein, während eine Überarbeitung mit einem 2000er Pad eine bessere Kontrolle ermöglichen könnte. Besonders Spieler mit langsamerer Ballgeschwindigkeit und/oder rev-dominante Spieler könnten vom Hammer Anger profitieren. Der Anger ist definitiv kein Ball für frisch geölte Bahnen, sondern entfaltet sein Potenzial erst im zweiten oder dritten Spiel, wenn die Bahnen mehr Transition aufweisen. Er bietet eine sehr saubere Bewegung durch das Frontend mit einer kraftvollen, teils unvorhersehbaren Reaktion am Backend. Dies macht ihn zu einer interessanten Option für Spieler, die einen Ball suchen, der in spezifischen Situationen eine präzise und kraftvolle Performance liefert.